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Professionelle Zahnreinigung
Die beiden Haupterkrankungen von Zähnen und Zahnfleisch, Karies und Parodontitis, sind das Ergebnis bakterieller Besiedlung von Oberflächen in der Mundhöhle.
Bevor sich allerdings Bakterien auf festen Oberflächen wie zum Beispiel Zähnen anlagern, bildet sich der initiale (frühe) orale Biofilm aus, die sogenannte Pellikel. Sie entsteht bereits kurze Zeit nach Beendigung des Zähneputzens. Bei der Pellikel handelt es sich um einen weitgehend bakterienfreien Biofilm aus Proteinen, Glycoproteinen, Lipiden und anderen organischen Komponenten.
Bakterien besitzen spezifische Anhangsgebilde, die die Kolonisation an Zahnoberflächen ermöglichen; dabei hilft Zucker enorm, da durch bestimmte Enzyme Glukan freigesetzt wird, sodass zwischen Bakterien und Pellikel regelrechte Glukanbrücken ausgebildet werden. Der Stoffwechsel der Bakterien produziert Säure und Zellgifte, die den Zahnschmelz attackieren.
Vielen Patienten gelingt es auch durch gründliche Zahnpflege nicht, alle Zwischenräume und Nischen in der Mundhöhle zu erreichen und damit den Biofilm sowie die darin nistenden Bakterien zu entfernen.
In einer Sitzung der professionellen Zahnreinigung (PZR) wird dieser Biofilm aufgespürt und mit Ultraschall, Bürstchen, Zahnseide und anderen Hilfsmitteln beseitigt. Diese sog. PZR sollte in regelmäßigen Abständen (i.d.R. alle 3 – 6 Monate) bei allen Patienten erfolgen insbesondere natürlich in Verbindung mit jeglicher Form von Zahnfleischerkrankungen (Gingivitis, Parodontitis, Parodontose).
Ziel ist es, glatte saubere Zahnoberflächen zu gewinnen, an denen nachhaltig Beläge leicht zu entfernen sind und damit auch die Anheftung von Belägen und Bakterien.
Insbesondere bei älteren Patienten ist diese regelmäßige gründliche Reinigung des Gebisses unerlässlich, da oftmals aufgrund von horizontalem Knochenabbau eine relative Zahnverlängerung auftritt und somit größere Angriffsflächen für Bakterien entstehen. Verknüpft mit einer nachlassenden Geschicklichkeit beim Zähneputzen (Qualität der Putztechnik sinkt) und veränderter Stoffwechsellage (Medikamente, verminderte Enzymleistung, chronische Krankheiten) steigt die Anfälligkeit für Karies und Zahnfleischerkrankungen (Parodontitis).